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Forex - Rohstoff-Baisse, Finanz-Krise, Verschuldung und faule Kredite

Jan 24, 2016

Devisen – Finanz-Krise verschärft Staatsverschuldung: William White zu Deficit Endgame

Nach Aussagen von William White, dem früheren BIZ-Chefvolkswirt (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), ist das globale Finanzsystem „gefährlich instabil“. William White, der sich in der Vergangenheit einen Namen mit treffsicheren ökonomischen Vorhersagen gemacht hat, bläst offensichtlich in das gleiche Horn wie Kenneth Rogoff mit seinem Deficit Endgame. Die zunehmende Staatsverschuldung ist im Grunde genommen nichts Neues, auch wenn sich diese seit dem Ausbruch der Finanz-Krise noch einmal verschärft hat.

Die nächste Rezession dürfte logischerweise nur ans Tageslicht bringen, dass ein Großteil der Schulden nicht bedient werden kann. Das Verheerende dabei: In den vergangenen Zeitperioden sind die makroökonomischen Maßnahmen zur Rezessionsbekämpfung aufgebraucht worden, so dass die Zentralbanken machtlos gegen die kommende Krise sind. Bleibt also noch die Frage, wer die Kosten schultern soll?

Finanz-Krise – Sparer als „Lender of last resort“ für faule Kredite

Die europäischen Banken haben eine unglaublich anmutende Summe in Höhe von einer Billion US-Dollar an Krediten angesammelt, die faul sind. Die Emerging Markets und die Bundesrepublik sind aufgrund internationaler Finanzverstrickungen besonders exponiert. Die enorme Liquiditätsflut der Zentralbanken hat eine Schuldenblase entstehen lassen. Die niedrigen Rohstoffpreise bringen diese jetzt zum Platzen.

Die zunehmende Divergenz zwischen der restriktiven US-Geldpolitik und der expansiven EU- bzw. Japan-Geldpolitik verschlimmert die Lage auf globaler Ebene zusätzlich.

Um auf die Frage vom Beginn zurückzukommen: Jeder, die über Vermögenswerte verfügt, sprich auch die Anleger und Sparer, werden als „lender of last resort“ herhalten müssen. Europäische Einlagensicherungssysteme existieren zwar, wobei jedoch noch nicht einmal sicher ist, ob Spareinlagen der Privathaushalte unter der Summe von 100.000 Euro geschützt sind.

FX Rohstoff-Baisse – Ölpreis-Verfall gefährdet Staatsfonds, Währungsreserven und Unternehmensergebnisse

Der Ölpreis-Verfall hat indessen weite Kreise gezogen, von denen die wenigsten Marktbeobachter im Vorfeld ausgegangen sind. Zum einen stoßen insbesondere Staatsfonds aus dem Nahen Ostens große Aktienpakete ab. Die Volatilität ist stark angestiegen, da die gestiegenen Kapitalanforderungen das Market-Making für Bankinstitute unattraktiv gestalten.

Zum anderen bereitet der niedrige Ölpreis den Exporteuren zunehmend Kopfzerbrechen. Im Fokus stehen insbesondere Russland, Saudi-Arabien aber auch Norwegen. Folglich kürzen die betroffenen Regierungen die Staatsausgaben und Investitionen ein, die Devisenreserven schmelzen. Dies lässt natürlich die Importgüternachfrage einbrechen.

Die Flaute rund um das schwarze Gold schmälert zudem die Unternehmensergebnisse der Öl- und Bergbaufirmen.

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